Neues Zentrum für Batterieforschung am Forschungsflughafen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) ist ihrer Sitzung am 1. Juli 2022 der Empfehlung des Wissenschaftsrates gefolgt und fördert den Antrag der Technischen Universität Braunschweig für das „Center for Circular Production of Next Batteries and Fuel Cells“ (CPC) mit einem Antragsumfang von rund 52,8 Millionen Euro. Das CPC soll nach Planungen der TU die international sichtbare Position der Batterie- und Brennstoffzellen-Forschung in der Region Braunschweig langfristig sichern und eine zentrale Stellung in der niedersächsischen Forschung einnehmen. Das geplante Gebäude soll in Braunschweig am Forschungsflughafen in direkter Nachbarschaft zu den Bauten des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) und des Niedersächsisches Forschungszentrums für Luftfahrt errichtet werden. Die räumliche Nähe der Energiesystemforschung zur Fahrzeug- und Luftfahrtforschung soll eine Grundlage für die Einwerbung weiterer großer Verbundvorhaben bilden.
„Ich freue mich, dass mit dem Erfolg dieses Konzepts der Forschungsstandort Braunschweig gestärkt und die Spitzenposition der TU im Bereich der Batterie- und Brennstoffzellen-Forschung weiter ausgebaut werden kann“, so Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. „Die örtliche Ansiedlung beim NFF und dem derzeit in Bau befindlichen Fraunhofer Projektzentrum für Energiespeicher und Systeme (ZESS) am Forschungsflughafen ist eine sehr positive Clusterbildung mit weiterem Zukunftspotential.“
Ziel des CPC-Vorhabens sind die technologische Souveränität und Realisierung der zirkulären Produktion von Festkörperbatterien und membranbasierten Energiesystemen mit integrierten Recycling-, Verfahrens- und Fertigungstechniken. Als Energiespeicher und -wandler beruhen sowohl Festkörperbatterien als auch membranbasierte Energiesysteme auf Materialien, die in Deutschland sehr rar sind, wie zum Beispiel Lithium. Um dennoch technologisch souverän produzieren zu können und zu einer nachhaltigen Mobilitäts- und Energiewende beizutragen, sollen die Energiesysteme nach Nutzungsende recycelt oder wiederaufbereitet werden. Der Fokus liegt dabei auf einem maßgeschneiderten Design für Festkörperbatterien und membranbasierten Energiesystemen, das effizientes Recycling ermöglicht und Verunreinigungen bei der Wiederaufbereitung so weit wie möglich reduziert, so dass möglichst wenig Primärmaterialien aufgewendet werden müssen.
Die Stadtverwaltung hat die TU bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den geplanten Forschungsbau unterstützt und wird zu diesem Zweck Flächen am Forschungsflughafen an die TU veräußern.