Bericht der Pop-up-Arbeitsgruppe „Wasserstoff als regenerativer Kraftstoff in Nutzfahrzeugen (AG H2NFZ)“
Schon in den 1970er Jahren propagierte Prof. Justi von der TU Braunschweig eine „Sonnen-Wasserstoff-Wirtschaft“. Nun – rund 50 Jahre später – zeichnet sich eine breite Anwendung des regenerativ erzeugten Wasserstoffs als Energieträger und als chemischer Rohstoff ab. Die deutsche Wirtschaft stellt sich auf die politischen Vorgaben der EU und der Bundesregierung ein. Es sind enorme Investitionen in die Erzeugung von regenerativem Wasserstoff, in das Leitungsnetz und die Nutzung des Wasserstoffs geplant und teilweise schon getätigt.
Wird nun der Nutzfahrzeug- und der Schwerlastverkehr auf Wasserstoff umschwenken? Bisher dominiert der Dieselkraftstoff. Während im PKW-Verkehr Benzin und Diesel zunehmend durch elektrischen Strom ersetzt werden, ist der Trend für Nutzfahrzeuge noch nicht eindeutig. Im Nahverkehr gibt es besonders für leichte Nutzfahrzeug und für den ÖPNV elektrische Angebote. Ob diese die alleinige Lösung sind oder regenerative wasserstoff- oder kohlenwasserstoffhaltige Treibstoffe auch eine Rolle spielen werden, muss die Zukunft zeigen. Für schwere Nutzfahrzeuge bergen gasförmige oder flüssige Kraftstoffe wichtige Vorteile.
Diese Hintergründe, Potenziale und die Zukunft von Wasserstoff als regenerativem Kraftstoff für Nutzfahrzeuge standen und stehen im Fokus der Pop-Up-Arbeitsgruppe „Wasserstoff als regenerativer Kraftstoff in Nutzfahrzeugen (AG H2NFZ)“. Mit der Pop-up-Arbeitsgruppe verfolgt das Kompetenzcluster ITS mobility das Ziel, den Wissensaustausch zwischen Speditionen und anderen Haltern von Nutzfahrzeugen, Anbietern der Infrastruktur, Fahrzeugherstellern und Forschungseinrichtungen zu fördern. Unterstützt wird das Vorhaben vom Transformations-Hub TASTE und dem Bezirksverein Braunschweig des VDI.
Mit Blick auf das von ITS mobility gesetzte Leitthema für das Jahr 2025 „Resilience in Mobility“ wird die Pop-Up-Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit zum Jahrenwechsel wieder aufnehmen und den Energieträger Wasserstoff für Nutzfahrzeuge sowie zugehörige Infrastrukturen speziell unter dem Gesichtspunkt der Resilienz beleuchten. Die Leitung übernimmt Dr. W.-R. Landschoof vom VDI Braunschweig, der sich bei Volkswagen mit der Simulation der Energieflüsse im Fahrzeug beschäftigt hat. Aufgebaut wird auf die Ergebnisse der Arbeiten von HYEXPERTS und dem VDI e.V.
Mit der AG H2NFZ wird eine Vernetzung in der Region Süd-Ost-Niedersachsen angeboten, die durch bestehende Kontakte bis in ganz Niedersachsen und auch deutschlandweit wirken kann.