Fachdialog zum Transformationsgeschehen in der Automobilregion SüdOstNiedersachsen
Eine Veranstaltung des EU-geförderten Projektes TRANSFORMER SON
Im Braunschweiger TRAFO Hub haben Expertinnen und Experten heute über Rahmenbedingungen, Ideen und Ansätze zur Transformation in der Automobilwirtschaft in SüdOstNiedersachsen diskutiert.
Zusammen mit Akteuren aus Politik und Forschung, der Bildungsträger und Sozialpartner veranstaltete ITS mobility am heutigen Nachmittag den Fachdialog zum Thema Transformation in der Automobilregion SüdOstNiedersachsen. Hintergrund ist das EU-Projekt „TRANSFORMER SON – Transfer for Mobility Educationsystem SüdOstNiedersachsen“ zur Bewältigung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Im Rahmen von Fachvorträgen präsentierten die Referenten Einschätzungen und erste Ergebnisse zum Vorhaben der Nutzbarmachung regionaler wissenschaftlicher Einrichtungen für die Transformationsqualifikation der Beschäftigten in der Mobilitätsbranche. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt.
Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, begrüßte die Teilnehmer zu der Veranstaltung. „Für die Region Braunschweig-Wolfsburg als industrieller Herzkammer Niedersachsens ist die erfolgreiche Transformation der Automobil- und Zulieferindustrie von entscheidender Bedeutung. Und für diese Transformation benötigen wir viele qualifizierte Fachkräfte“, ordnete Staatssekretär Wunderling-Weilbier ein.
Im Anschluss erläuterte Matthias Disterheft, Geschäftsführer IG Metall Wolfsburg und IG Metall Kooperationsbüro SüdOstNiedersachsen, welche Herausforderungen es aus Sicht der Arbeitnehmerseite gibt und welche Unterstützung zur Transformationsbegleitung sich die Beschäftigten in der Mobilitätsbranche wünschen. „Das Know-how und die Erfahrung der jetzigen Beschäftigten sind ein unverzichtbarer Baustein für die erfolgreiche Bewältigung der Transformation in der Automobilindustrie“, sagte Disterheft.
Danach stellte Kerstin Schläger, Allianz für die Region GmbH, das Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen vor. Steve Schneider und Andreas Redeker von ITS mobility erläuterten erste Ergebnisse des Projektes TRANSFORMER SON.
In der Podiumsdiskussion – unter anderem mit Dr. Henning Mosebach, Leiter Forschungsstrategie, Institut für Verkehrssystemtechnik, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., und Gerald Witt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar – wurde trotz der aktuellen vielschichtigen Krisenlage die Notwendigkeit betont, die Unternehmen und Beschäftigten in der Region jetzt auf die kommenden Veränderungen in der Fahrzeugindustrie einstzustellen. „Wesentliche technologische Entwicklungsschritte, zum Beispiel zum hochautomatisierten und vernetzten Fahren, sind bereits heute durch wissenschaftliche Forschung erfolgreich demonstriert worden. Um daraus neue Entwicklungs- und Geschäftsmodelle zu generieren, bedarf es systematischer Transformationsprozesse mit Unternehmen, um die wissenschaftlichen Ergebnisse zum beidseitigen Gewinn mit bestehenden Entwicklungs- und Dienstleistungsprozessen zusammenzuführen“, sagte Dr. Mosebach.
„Unternehmen und Beschäftigte stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen längst zu einem reinen Kräftemangel geworden. Daher sind Qualifizierungsmaßnahmen in Bezug auf die Heranführung an neue technologische Entwicklungen bis ins hohe Beschäftigungsalter wertvoll“, sagte Witt.
Moderator Thomas Krause, Allianz für die Region GmbH, fasste die Diskussion der Referenten mit den Worten zusammen: „Die Transformation der Industrieregion SüdOstNiedersachsen gelingt nur durch das Zusammenwirken aller Akteure von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern und Arbeitsverwaltung. Im Wesentlichen bedarf es einer abgestimmten Strategieentwicklung, die schnell in die Umsetzung für die kleinen und mittleren Unternehmen kommt. Das Projekt TRANSFORMER SON liefert dafür erste wesentliche Erkenntnisse und Bausteine.“